Am 24.u.26.Mai 2022 wurde unsere Coco von Ditsche vom Dünsener Bach gedeckt. Ditsche ist ein sehr schöner, großer, mächtiger, dabei aber sportlicher und eleganter Hund. Für alle, die bisher keine Blond-Fans waren, ist er geeignet, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Charakterlich ist er souverän und freundlich, aber durchaus wachsam. Die Trächtigkeit hat Coco körperlich kaum beeinträchtigt. Sie war auch mit dickem Bauch für jede Unternehmung zu haben, nur die Fresszeiten hat sie liebend gerne ausgedehnt. |
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19.8.22 Die letzte Woche ist wieder wahnsinnig viel an
Entwicklung geschehen. Die Augen haben sich geöffnet; anfangs sind kleine
Schlitze zu sehen, dann wird es über mehrere Tage immer mehr, bis die Augen
komplett offen sind. Mit bläulichen Augen starren die Welpen noch immer fast
blind vor sich hin, bis sich innerhalb weniger weiterer Tage dann die
Sehfähigkeit einstellt. Mittlerweile wird alles beguckt, den Menschen ins
Gesicht geschaut und der Beute nachgelaufen.
Die
Motorik ist mittlerweile vergleichsweise hervorragend. Die erste Motorik, die
sicher klappt, ist das Wedeln. Ständig gehen die kleinen, noch wurstig dicken
Ruten hin und her. Auch hier gibt es unterschiedliche Ausprägungen, wie oft im
Spiel und in der Erkundung das Wedeln eingesetzt wird. Bei allen gleich stark
ausgeprägt ist das Wedeln aber, wenn man sie freundlich anspricht und dabei am
besten direkt bei ihnen auf dem Boden liegt. Dann bricht eine Riesenfreude bei den
Welpen aus und man wird stürmisch begrüßt und beklettert. Die Entwicklung der Rutenbemuskelung ist wirklich faszinierend: diese für das
Überleben der Welpen wirklich nicht wichtigen Muskeln der Rute sind der erste
Körperbereich der Welpen (mal abgesehen vom Maul für die Nahrungsaufnahme), der
hervorragend ausgearbeitet ist. Beim Trinken sind die ausgesprochen kräftigen
Ruten so angespannt und vibrieren vor Erregung. Sicherlich wird die Rute auch
zum Ausbalancieren der Bewegung benutzt, aber die Entwicklung der Muskulatur
zur Fortbewegung dauert viel länger und setzt später ein.
Das
ganze Spielen ist anfangs noch so lustig unbeholfen. Anfangs gibt es keinen
direkten Weg zum Ziel, immer ist mal ein Bein unkoordiniert und man kippt um
oder bekommt zumindest bedrohlich Schlagseite. So läuft eine geplante Attacke
auf ein Geschwister auch mal ins Leere. Auch die weit aufgesperrten Mäuler
verfehlen anfangs so oft ihr Ziel und landen knapp daneben. Aber Übung macht
den Meister und die Kleinen sind unermüdlich dabei zu üben, neue
Bewegungsabläufe immer wieder zu wiederholen. Besonders witzig ist es, wenn
„aus Versehen“ neue Bewegungen dazu kommen und die Welpen anfangs überrascht
sind und dann aber ständig das neu Erlebte wiederholen. So beim ersten
Galoppieren: zufällig haben sie diesen neuen Bewegungsablauf eingebaut und dann
wird eine Zeit lang ständig galoppiert.
Die
ersten Ausflüge außerhalb der Wurfkiste haben schon stattgefunden. Das Zimmer
wird ziemlich schnell bis in die letzte Ecke erobert. Dieser Wurf ist sehr explorativ. Was man schon die ersten Tage beim Suchen nach
dem Gesäuge sehen konnte, zeigt sich auch jetzt wieder: Die Welpen ziehen mit
einer bemerkenswerten Selbstverständlichkeit und Selbstsicherheit sehr weite
Kreise und legen sich auch einzeln einfach irgendwo hin, um zu schlafen. Trotz
all ihrer Selbständigkeit haben alle auch den Bezug zum Menschen, der uns sehr
wichtig ist. Im Welpenzimmer kommen schnell
verschiedene Untergründe zum Einsatz: neben der obligatorischen Zeitung und den
Laken, jetzt der Holzboden und die Fliesen in der Küche, dem nächsten Raum.
Außerdem überwinden sie Lego-Platten, Balancekissen mit und ohne Noppen, Folien
und Hundebetten mit Styroporkugelfüllung. Mit drei Wochen ist die Erklimmung dieses „Berges“ noch eine echte Herausforderung!
Drei Wochen später sind die Kleinen mit einem Satz drauf und verteidigen von
oben ihr Revier. Ein großes Angebot an verschieden taktilen und haptischen
Eindrücken schult nicht nur grundsätzlich, sondern fördert die neuronale
Vernetzung… wie auch bei Kindern. Überhaupt lässt sich ganz vieles aus der
Kindesentwicklung, -förderung und –erziehung auf den
Welpen übertragen und umgekehrt. Letztendlich sind wir halt alle Säugetiere.
Die
ersten Spielsachen sind sehr leicht und gut zu fassen, damit auch schnell stolz
durch die Gegend getragen werden kann. Das Beute schütteln wird jetzt
perfektioniert. Schon früh in der Wurfkiste wurde nach einigen Tagen
geschüttelt, gerne Mamas Rute, aber meist war die Bewegung da noch so
unkoordiniert, das der kleine Welpe selbst mehr durch die Gegend flog als das
Objekt der Begierde. Welpen beobachten ist einfach herrlich!!!
Um
die Welpen früh zu fördern, haben wir sie nicht irgendwo abgeschirmt, sondern
mit im Wohnbereich. Natürlich können wir die Zimmertür schließen, aber so
lernen sie verschiedene Haushaltsgeräusche schlafend im Unterbewußtsein
von Anfang an kennen. Staubsauger und co sollten also
keine Probleme darstellen. Auch ein lautstarker Streit zwischen den Kindern
weckt keinen Welpen auf. Immer mal leichte Reize und dazwischen viel Ruhe sind
ganz wichtig für die Entwicklung- gerade in den ersten drei Wochen.
Öffnet
man den Welpen eine neue Tür, wird jeder Raum in kürzester Zeit mit Beschlag
belegt. Dieser Wurf ist so wenig zu beeindrucken und so schnell im Akzeptieren
von neuen Reizen, dass es zur Herausforderung der Kreativität wird, sich immer
wieder neue Dinge und Situationen auszudenken, um weitere Anreize und damit
Entwicklungsschritte zu schaffen. Auch sollten Welpen mal in für sie nicht ganz
einfach zu lösende Situationen kommen. Wir versuchen, den Welpen dann die
Möglichkeit zu geben, Probleme selbständig zu lösen. Das ist wichtig, um später
selbstsichere und selbstbewusste Hunde zu haben. Auch müssen die Welpen immer
mal Frustrationen erleben, was ganz automatisch beim Säugen passiert, um im
Erwachsenenalter eine gute Frustrationstoleranz zu haben und nicht wegen jeder
Kleinigkeit auszuflippen.
Mit
vier Wochen sind die Welpen ins Erdgeschoss gezogen. Hier sind die Böden
strapazierfähiger, es gibt mehr freie Fläche und die Kleinen können bei
geöffneter Tür selbst in den Garten laufen. Wir behalten die Welpen bewusst
nachts im Haus, da wir der Meinung sind, dass diese enge Verbundenheit und das
Familienleben sich auch für später bewährt.
Immer
wieder zeigen sich die unterschiedlichen Charaktere. In diesem Wurf ist Dante
der Ober-Wedler ständig geht seine Rute hin und her, Dala
überschlägt sich fast immer vor Freude, Donna ist eher distinguiert
zurückhaltend, Dáccord beobachtet erst und haut sich
dann voll rein, Degas, unser kleiner wuscheliger Eisbär, ist immer fröhlich
erkundend unterwegs, Dacapo ist immer mittenmang ohne
exaltiert zu sein, Donar weiß genau, was er will und Duplo ist der
unternehmungslustigste, nach dem Motto „wo steht das Klavier“.
Auch
ihre Reaktionen auf aus ihrer Sicht gerade unpassendes Handling ist sehr
unterschiedlich, manche sind nur unwirsch, andere versuchen sich zu entziehen,
andere knurren und manche meinen, ihre Zähne einsetzen zu dürfen. Hier setzt
schon Erziehung ein und wir nehmen uns ein Beispiel an der Hundemutter, die
vieles völlig unaufgeregt ignoriert und nur selten kurze, klare Ansagen macht. Sehr
beeindruckend ist es, wie Welpen es verstehen, wenn man selber canines Verhalten nachahmt. Duplo war immer –seinem
Temperament geschuldet- etwas unvorsichtig in meinem Gesicht, als er dann eine
Schramme auf der Lippe verursachte, habe ich ihm halb im Affekt auch in diese
Nase „gebissen“. Und –zack- schafft er es , sich
manierlich zu benehmen und die Zähne nicht mehr zum Einsatz kommen zu lassen.
Die
Aggression gehört zum normalen Verhaltensrepertoires
eines jeden Hundes. Insofern sollte man sie nicht unterdrücken sondern nur in
geordnete Bahnen lenken. Mit viereinhalb/ fünf Wochen müssen die Welpen lernen,
nicht in die Klamotten sondern in Spielzeug zu beißen um wilde Spiele zu machen.
Was in dieser Phase sehr wichtig ist, ist das Lernen vom Ab- und Anstellen. Ein
Welpe muss lernen, auch aus dem wildesten Spiel heraus stoppen zu können und
lieb zu sein. Diese Übungen bauen wir bis zur Abgabe der Kleinen immer wieder
ein…. Bei manchen mehr, bei manchen weniger häufig.
2.9.2022
Nach anfangs mit drei Wochen nur zwanzig Minuten draußen sind die Welpen jetzt
bei dem herrlichen Wetter den ganzen Tag draußen. Morgens zwischen 5.00 und
6.00 Uhr gibt es nach schnellem Pischern schon
draußen die Welpenmilch, danach geht es zum Schlafen
aber wieder rein, bis um 8.30 Uhr die Sonne voll da ist. Zwischen 19.00 und
20.00 geht es dann zum Schlafen rein, um 22.00 Uhr zur letzten Mahlzeit wieder
raus und zum in den Schlaf spielen wieder rein. Wenn ich nachts Lärm höre, geht
es auch für die ganze Bande zum Pinkeln kurz raus, aber sie halten eigentlich
schon wunderbar nachts durch. Morgens sind null bis
zwei Seen zu finden, was wirklich wenig ist.
Ach
so: und da dieser Wurf ja immer etwas frühreifer ist, haben die Welpen und ich
gemeinschaftlich beschlossen, dass mit nicht mal fünf Wochen nicht mehr in der
Wurfkiste genächtigt werden muss, sondern die Lager im Zimmer zum Schlafen
genutzt werden können. Die Entscheidung war insofern gemeinschaftlich, dass die
Welpen es unbedingt wollten und ich nach zwei nervenraubenden Abenden
aufgegeben habe. Auch hier zeigte sich die Beständigkeit und Ausdauer dieser
D-Wurf Welpen im Verfolgen ihrer Interessen.
Mittlerweile
ist fast täglich Besuch hier. Neben Sieggard, ihren
Kindern und dem großen Bruder Bravo, die ja von Anfang an häufig da waren um zu
helfen, standen natürlich alle Welpeninteressenten in
den Startlöchern und konnten die ersten drei Wochen, die wir den Welpen und der
Hündin für Ruhe und Hygiene zugestehen, kaum abwarten. Wir haben das
Riesenglück –natürlich neben den eigenen Kindern, die aber schon zwischen 11
und 19 Jahren alt sind- die weltbesten Welpenkuschler
als Nachbarn zu haben: Vier blonde Kinder zwischen vier und neun sind fast
täglich bei uns. Diese Kinder sind für einen Züchter ein Riesenglück: sie sind
so liebevoll und umsichtig mit den Welpen und spielen alle Facetten ab von
sanft bis raufend, von kuscheln bis zergeln, mal
laut, mal leise. Sie haben meistens das perfekte Gefühl, was gerade passend
ist. Die beiden älteren Jungs waren schon beim C-Wurf häufige und gern gesehene
Besucher.
Am
29.8.22 war die zweite Wurfabnahme. So weit war alles fehlerfrei, lediglich
Duplos Weiß auf der Nase sollte noch weniger werden, damit es nicht zum
Zuchtausschluss führt. Außerdem war am Montag mal ein kühlerer Tag mit
Nieselregen. Die Welpen haben dann ihren Indoor-Spielplatz
entdeckt. Tunnel und Höhlen wurden mit in den Stall genommen und in kürzester
Zeit war alles untersucht, entdeckt und für gut befunden. Nochmals andere
unebene, da Kopfstein gepflasterte Untergründe, zusätzlich Gitter und Plastikabdeckungen,
die ordentlich Krach beim Betreten machen, bieten neue Eindrücke, Einbauten
neue Anregungen zum Verstecken und Jagen spielen. Die Tellerschaukel, die bei
den anderen Würfen immer der Hit war, wurde bisher leider wenig bespielt. Jetzt
ist das Wetter wieder hervorragend, aber der Stall wird weiterhin gerne als
Toilette genutzt.
Die
samstägliche Feuerwehrsirene um 12.00 Uhr gehört für die Welpen zum normalen
Alltag, ebenso die Pausen des Postboten, der sich gar nicht von den Welpen
losreißen kann. Am Mittwoch konnten die Welpen dann mal die Müllabfuhr live
erleben: ein Riesengefährt, laute Geräusche, Knallen und Piepen und dann
furchtbar nette Herren in orangenen Anzügen, die total interessanten
rochen….ein Erlebnis für alle Sinne. Auch hier wieder Welpen als Draufgänger
und Beobachter zu erkennen.
Wie
immer haben wir ordentlich verfressene Welpen. Grundsätzlich sind mir
verfressene Hunde viel lieber. Sie sind einfacher zu erziehen und besser zu
motivieren. Ich stelle lieber das Essen vom Tisch, als den ganzen Tag mit einem
vollen Napf hinter dem Hund herzulaufen. Bei uns teilen sich die Welpen die Näpfe.
Das machen wir schon immer so und mittlerweile git es
eine Studien, die besagt, dass Welpen,
die nicht separat aus einzelnen Näpfen gefüttert werden, sozial verträglicher
sein sollen.
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Die
Entwicklung geht jetzt mit riesigen Schritten weiter. Die Bewegungsradien
werden immer größer, alles wird erkundet, beschnüffelt, ins Maul genommen,
beobachtet. Jetzt sind aus den kleinen Fressmaschinen schon richtige Hunde in
Taschenformat geworden. Ein recht gleichmäßiger Wurf mir lauter
Einzelpersönlichkeiten ist entstanden.
Degas
ist der Schreihals der Bande immer am lautesten protestierend, wenn er nicht
freien Zugang zu Haus oder Vorplatz hat. Andererseits ist er derjenige, der
unbedarft und komplett alleine weite Kreise zieht. Bei Ausflügen oder Freilauf
ist eigentlich immer er derjenige, der als letztes hinterher trudelt oder
gesucht werden muss. Dann spielt oder untersucht er ganz vertieft irgendwelche
Dinge und die Abwesenheit seines Rudels stört ihn überhaupt nicht. ….
Dante
ist nach wie vor ein furchtbar freundlicher Hund zu Menschen, der ganz
unaufgeregt sein Ding macht und seine Interessen innerhalb des Rudels
durchsetzt. Es ist bezaubernd, wie er sich freuen kann, wenn er freundlich
angesprochen wird.
Dàccord hat immer die Übersicht. Er beobachtet alles sehr
genau, ohne dabei unsicher zu sein. Wenn er beschlossen hat, dass sich der
Einsatz lohnt, ist er mittendrin und voll dabei. Er lässt sich von keinem
seiner Geschwister die Butter vom Brot nehmen und setzt seine Interessen sehr
rigoros durch. Meistens ist er beim Durchzählen der dunklen Welpen derjenige,
der fehlt, da er seine Anwesenheit nicht als nötig erachtete.
Dala ist ganz im Gegensatz dazu immer bei einem. Sie weiß
genau, wer das Futter bringt und wo es zubereitet wird. Die Küche ist ihr
Lieblingsort. Sie scheint auch eine innere Uhr zu haben, um zum richtigen
Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Gegen ihre Brüder weiß sie als kleinste
sich sehr gut durchzusetzen. Sie hat eine spezielle Wurftechnik, um die schweren
Jungs umzuhauen. Dala hat unglaublich viel Energie,
Fröhlichkeit und Biss beim Spielen. Bei Zergeleien
ist sie immer vorne dabei, zieht auch ihre Brüder durch die Gegend. Legendär
ist ihr Kampf mit dem Küchenvorhang…. Da sie immer sehr aufmerksam ist, ist sie
meist die erste, die wach ist und die letzte, die schlafen geht.
Donar
ein sehr hübscher Rüde, der gerne an allem teilnimmt und mit einem Riesensatz in
seine Beute fliegt, vorzugsweise mit Anlauf in Hosenbeine und dem, was da
drunter ist. Wenn einer mit nem Riesensatz angeflogen
kommt ist es fast immer Donar. Andererseits kann er, wie alle aus dem Wurf,
sehr gut und tiefenentspannt kuscheln. Das An- und Abstellen und das Wechseln
von wildem Spiel zum Kuscheln klappt mittlerweile
schon bei allen prima.
Donna
steht ihren Brüdern an Gewicht nichts nach. Sie muss nicht immer an allem
teilnehmen, kann auch mal früher schlafen gehen und ist andererseits auch voll
in Spiel und Unternehmungen dabei. Im Ganzen die Ruhigste aus diesem quirligen
Wurf, die aber genauso austeilen kann und sehr unwirsch wird, wenn sie mit
irgendwas nicht einverstanden ist.
Dacapo erobert mit seinem süßen Blick immer alle Herzen.
Mittlerweile ist er einer der auffälligsten im Wurf. Immer vorne dabei, immer
unternehmungslustig, immer am zergeln. Außerdem sehr
ausdauernd im Durchsetzen seiner Interessen. Coco muss ihm derzeit immer
mehrere Male sehr deutlich sagen, dass wirklich nicht getrunken werden darf. Er
kommt immer wieder an, macht bezaubernde Ohren und versucht auf die
entzückendste Weise, doch einen Schluck Milch zu bekommen.
Duplo
ist der Knaller in diesem Wurf. Er hat unglaublich viel Energie, was sich auch
schon in seiner Körperspannung zeigt. Er hat einen unerschütterlichen
Beutetrieb und muss den auch mindestens drei Mal täglich intensiv ausleben.
Morgens, mittags und abends muss richtig doll gezergelt werden, erst dann ist die Welt in Ordnung. Wenn
man ihm das zugesteht, ist er danach ein wunderbar ausgeglichener Hund. Aber
ausmisten muss sein!!! Trotz seiner Energie und seines Triebes ist Duplo ein
zartbesaitetes Seelchen, sehr verschmust, äußerst freundlich und bei härterem
Durchgreifen leicht zu beeindrucken. Also gar nicht so ein harter Kerl, wie er
auf den ersten Blick erscheint….auch wenn er bei uns den Spitznamen „Pluto“
trägt.
Mittlerweile
ist das gesamte Welpenareal bis in die hinterste Ecke
erkundet. Der Stall bietet bei schlechterem Wetter herrliche Tobe-Möglichkeiten
mit Kartons, Europaletten, Gittern, einem „Bälle“-Bad aus PET Flaschen, von
oben hängenden Socken und einer Tellerschaukel. Anfangs war ich etwas enttäuscht,
dass die Schaukel nicht so angenommen wurde, aber ein Regentag mit mehr
Aufenthalt im Stall entfachte die Begeisterung auch dieser Welpen für das
Schaukeln. Anfangs hängt sie so flach, dass bei Betreten gleich Bodenkontakt
besteht, aber je sicherer die Welpen werden, umso höher wird sie gehangen.
Mittlerweile hängst sie nur noch durch, wenn mindestens vier Brocken auf ihr
sitzen.
Glücklicherweise
haben wir derzeit sehr viel Platz um uns herum, so dass die Welpen auch anfangs
kleine Ausflüge auf den Hofplatz, die angrenzende Koppel oder unseren
eigentlichen Garten machen können. Zum Wäsche aufhängen kommt die ganze Bande
wie eine Entenschar hinter mir her gewackelt. Das Gewusel ist eh immer witzig,
geht man vorne weg, folgt eine Entenschar, hat man aber die Futternäpfe in der
Hand ähnelt das Bewegungsmuster eher einem Fischschwarm, alle in absolut
synchronem Bewegungsablauf.
6.9.22
Heute war unser „Mobilitätstag“. Familie Heckt musste mit den Motorrädern
anreisen. Danach mussten sie in voller Montur inklusive Helm die Welpen
knuddeln (waren auch nur 23 Grad). Wie schön, dass ich solche Welpenkäufer habe... Anschließend gab es direkt neben den
Maschinen bei laufendem Motor und vorsichtigem Aufheulen lassen
das Futter. Alle sind Motorradfans! Und wieder habe ich mir nichts ausgedacht,
was die Welpen ans Limit bringt: Keiner war beeindruckt, keiner musste
getröstet oder behutsam an Sachen heran geführt werden! Unsere Kreativität
bleibt gefordert! So sehr ich mich darüber freue, so unerschrockene Welpen zu
haben, so sehr gerne wäre ich als Züchterin diejenige, die sie beim Lösen von
Problemen begleitet und ihnen Lösungsmöglichkeiten aufzeigt. Früher oder später
kommen alle Welpen mal ans Limit ihrer Forschheit und dann wäre es gut, wenn
sie bereits von zu Hause aus Skills und Taktiken hätten, Probleme zu lösen.
Wenn Welpen nie vor für sie alleine unlösbare Probleme gestellt wurden, ist das
Loch, in das sie bei der ersten negativen Situation fallen umso größer und die
Reaktion umso heftiger.
Abends
gab es zum Abschluss noch eine kleine erste Autofahrt. Fünf Minuten um die
Koppel rum: kein Kotzen, etwas Gejammere, neugierige
Blicke aus der Scheibe…...problemlos. Und Mama Coco natürlich immer dabei.
7.9.22
Eigentlich bin ich ja auch Frühaufsteher, aber die Energie, die die Welpen
morgens um 5.00 Uhr schon an den Tag legen, übersteigt dann doch zunehmend
meine morgendliche Energie. Also gibt es ab jetzt Spaziergänge vor dem
Sonnenaufgang: Dafür stapfen wir mitsamt Coco über den Hofplatz, dann den für
die Welpen derzeit noch ordentlichen Anstieg (in Wirklichkeit ist es ein Hügelchen) zum stillgelegten und mittlerweile ordentlich
hoch bewachsenem Paddock hoch, auf der anderen Seite wieder runter und über ein
Stückchen Koppel zurück. Alle sind glücklich: die Welpen haben ordentlich was
erlebt und können schnell wieder schlafen gehen und ich hab ein bisschen
morgendliche Ruhe…
8.9.22
Unser zweiter frühmorgendlicher Spaziergang war dann nicht ganz so reibungslos.
Degas (wie immer siehe oben) meinte erst einmal hinterher trödeln zu müssen.
Derweil ist die Grossmutter Allegra
wieder zurück ins Haus gelaufen (mittlerweile findet sie die Welpen nur noch
anstrengend und frech. Aber die Kleinen lernen ein perfektes Unterwerfen bei
Angeknurrt-werden). Degas hinter ihr her, die Treppe war aber geöffnet… Also
die ganze Bande zurück, Degas einsammeln und alle wieder voller Saft und Kraft
los. Donar meinte dann, wieder mal einen Flieger mit spitzen Zähnen in die Waden
machen zu müssen. Im Affekt hat er dann ein ordentliche Zurechtweisung bekommen
und Duplo gleich mit, weil er im anderen Hosenbein hing. Donar hat es
hingenommen, sich geschüttelt und dann die Geschwister geärgert. Duplo, mein
Sensibelchen, ist kehrt marsch zurück und hat unterm Auto (ein Lielingsspielplatz!) gewartet. Also alle wieder zurück,
Duplo einsammeln, ihn durchknuddeln, ein Stück auf dem Arm tragen und wieder
los für alle. Ein wenig stringenter Spaziergang.
Bestrafungen
für Hunde werden ja mitunter sehr kritisch gesehen. Es gibt die
3-Sekunden-Regel, die besagt, dass Hunde (oder Säugetiere allgemein) Handlungen
nur innerhalb von drei Sekunden als Folgen ihres eigenen Verhaltens sehen. Also
muss man blitzschnell sein oder aus dem Affekt handeln. Wenn ein Welpe mit
seinen Zähnen in meinem Gesicht nicht vorsichtig ist, schnappe ich ihm auch dezent
in die Nase. Es ist immer wieder erstaunlich, wie selbstverständlich solche
Ansagen in Hundemanier von den Welpen akzeptiert und verinnerlicht werden. Die
Zähne habe ich nie wieder im Gesicht und sich freuen und lecken geht ganz
zärtlich.
Mittwoch
und Donnerstag sind meist ruhige Tage, da Sieggard in
Homeoffice und
meine Mutter dann Welpenaufsicht habe, wenn ich
arbeiten muss (der Jahresurlaub ging dennoch für den Wurf drauf). Als Besucher
sind dann maximal unsere Nachbarjungs da. Diese
Ruhetage sind durchaus willkommen für die Entwicklung der Welpen.
9.9.22
Heute war leider ein Migränetag, also nochmals ruhig für die Welpen. Aber mit
ganz viel Gekuschel, da ich auf der Couch im Welpenzimmer lag und Reih um jeder bei mir kuscheln konnte.
Also: im-Bett-schlafe-lernen auch erledigt. Ich selber habe kein Problem damit,
wenn meine Hündinnen morgens zum Kuscheln ins Bett kommen. Ich denke, es
genießen eher alle Seiten. Es sei denn, sie sind läufig oder extrem am Haaren. Da
sie nur auf Kommando ins Bett kommen dürfen, werden Verbotszeiten problemlos
akzeptiert. Ich habe auch noch nie einen Hovawart gehabt, der im Bett hätte
schlafen wollen…viel zu warm. Für Welpen hingegen ist das Kontakt-Kuscheln und
Kontakt-Liegen essentiell. Auch hier kann man am ursprünglichen Wolfsverhalten
lernen: kein Rudelmitglied wird ausgeschlossen, alle liegen eng beieinander.
Andernfalls wären sie auch dem Tod geweiht. Die Welpen haben, wenn sie von uns
kommen, noch nie alleine schlafen müssen. Um eine intensive und für den Welpen
verlässliche Bindung zum neuen Besitzer aufzubauen, ist das Kontakt-Liegen die
allerbeste Möglichkeit.
10.9.22
Heute war wieder Action angesagt. Sieggard, Lasse und
Tamme waren da. Viele helfende Hände, so dass wir einen
Ausflug planen konnten. Zehn Minuten Autofahrt, das unerschrockene Erobern des
Areals in Grebin und anschließend eine Rückfahrt mit
überwiegend schlafenden Welpen. So kurze Sequenzen bringen so viele neue
Eindrücke für alle Sinne und sind so erschöpfend für die Welpen. Die Zeitdauer
und Intensität der Unternehmungen versuchen wir, dem Entwicklungsstand und der
Stresstoleranz der Welpen allgemein und individuell anzupassen. Wer kaputt ist,
kommt auf den Arm, wenn die Geschwister noch weiter toben wollen. Außerdem gab
es heute das erste Mal die Halsbänder um. Das ist immer ein Gewusel und Gekratze, dann wird gespielt und alles scheint vergessen
und plötzlich juckt es wieder fürchterlich…ein herrliches Schauspiel.
11.9.22
Zu Besuch waren heute Flummi-Kinder: wunderbare und
liebevolle Kinder mit ordentlich Energie, die sich hüpfend entlud, beide sehr
klein (4 und 5 Jahre alt), die Jüngste hat den Besuch verschlafen… Mit so
kleinen Kindern und so großen Welpen hat man doch immer Sorge, dass das Welpenrudel übermütig wird. Dann müsste man die Welpen
einzeln oder zu zweit zu den Kindern nehmen. Meine Welpen waren aber gerade
eingeschlafen, so gab es ein Anfreunden im Schlaf, ab und zu ein müdes Erwachen
mit halbherzigem Spielen und freundlichem, vorsichtigem Geknabber.
Für alle Seiten ein erfolgreicher Besuch: Welpen liebevoll gekuschelt und Kinder
heil geblieben.
Unsere
Hof- und Gartenausflüge gehören jetzt zum täglichen Standard und es gibt
überall Neues zu entdecken. Wie immer wurde Degas verloren, aber irgendwann kam
er fröhlich und selbstverständlich wieder angetapst.
Außerdem gab es heute das erste Mal Kekse für die Welpen. Auch hier gibt es die
gierigen, die nur ans Fressen denken und richtig böse werden, wenn ein
Geschwister zu nahe kommt. Dann die Schlauen, die ihre Beute weit weg in
Sicherheit bringen und in Ruhe fressen und Dante, der sich eigentlich
mittendrin aber hinter dem Hundekorb versteckte und unentdeckt futtern konnte.
Dass ich mit meiner Hand ihre Beute anfasse, müssen die Welpen akzeptieren
lernen. Andernfalls mache ich ihnen unmissverständlich klar, dass Mensch sich
die Beute angucken darf und sie aber auch mit Sicherheit zurückgibt.
Als
neues Spielzeug kam heute die Dressurangel zum
Einsatz. Ein Spielzeug, das zur Grundausrüstung eines Welpenbesitzers
gehören sollte. Einfach gebaut: ein ca 1,5 m langer
Stab, daran ein ebenso langes Band und ans Ende eine Lappen geknotet. Ein
unglaubliches tolles Spielzeug, um die Schnelligkeit, den Beutetrieb und das
Reaktionsvermögen des Welpen zu schulen und um ihn mit wenig eigenem Einsatz
müde zu bekommen. Außerdem kann der Welpe mit seiner Beute nicht abhauen,
sondern man kann ihm darüber wunderbar beibringen, das Spielzeug zum Besitzer zu
bringen. Auch hier fangen wir mit langsamen, kurzen Sequenzen an, die schnell
zu Erfolgserlebnissen führen und steigern dann die Intensität und Dauer.
Während ich dies
schreibe, liegt die ganze Welpenschar –Frau Gertig, eine sehr erfahrene Züchterin und Hundekennerin,
sagte immer die ganze „Welpenpracht“- zu meinen
Füssen, träumt, streckt sich mal und schläft so ganz vertrauensvoll …. Was für
ein Glück!!!
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1.Woche D2 |
2.Woche D2 |
3.Woche D2 |
4.Woche D2 |
5.Woche D2 |
6.Woche D2 |
Wurfabnahme D2 |
Welpentagebuch 1. Woche |
Welpentagebuch 19.8.22 |
Welpentagebuch 11.9.22 |