Der D-II Wurf ist da!
Am 24.u.26.Mai 2022 wurde unsere Coco von Ditsche vom Dünsener Bach gedeckt. Ditsche ist ein sehr schöner, großer, mächtiger, dabei aber sportlicher und eleganter Hund. Für alle, die bisher keine Blond-Fans waren, ist er geeignet, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Charakterlich ist er souverän und freundlich, aber durchaus wachsam.

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Die Trächtigkeit hat Coco körperlich kaum beeinträchtigt. Sie war auch mit dickem Bauch für jede Unternehmung zu haben, nur die Fresszeiten hat sie liebend gerne ausgedehnt.


Sie sind da! Zwischen 8.25 am 26.07.2022 und 05.00 am 27.07.2022 kamen 9 Welpen auf die Welt.

Welpentagebuch DII-Wurf 2022

27.07.2022



1. Dacapo, blonder Rüde, 585gr, 8:25 Uhr

2. D´accord, schwarzer Rüde, 650gr, 9:25 Uhr

3. Dante, blonder Rüde, 560gr, 11:20 Uhr

4. Donar, schwarzmarkener Rüde, 600gr, 11:35 Uhr

5. Degas, blonder Rüde, 625gr, 12:10 Uhr

6. Duplo, blonder Rüde, 680gr, 13:05 Uhr

7. Dolce, blonde Hündin, 465gr, 14:50 Uhr, leider totgeboren

8. Dala, schwarzmarkene Hündin, 500gr, 14:50 Uhr und

9. Donna, schwarzmarkene Hündin, 490gr, 5:00 Uhr

Seit Montag Abend 20.00 Uhr hatte Coco Wehen. Die ganze Nacht durch hat keiner wirklich geschlafen. Gegen 5.30 Uhr gab es eine Pause bis es dann um 7.30 wieder losging und nach recht langen Presswehen der erste Rüde, Dacapo, da war. Kaum abgenabelt und abgeleckt, gingen gleich die nächsten Presswehen los. D´accord ließ alles eher passiv über sich ergehen, sehr lange Presswehen mit immer wieder Zurückrutschen, krabbelte aber dann -noch an der Nabelschnur hängend- sofort zum Gesäuge los. Die folgenden vier Welpen –Dante, Donar, Degas und Duplo- kamen ganz normal. Dann machte Coco eine Pause und schob mit den Presswehen für Dala auch die kleine Dolce vorneweg raus, die leider nicht zu reanimieren war. Danach schien alles ruhig. Da das Röntgen vor der Geburt den Verdacht auf 9 Welpen nahelegte, haben wir vor Ort eine Kontrollaufnahme gemacht und noch sehr tief liegend einen Welpen gesehen. Also hieß es warten. Coco erholte sich, schlief lange ruhig, bis um 21.00 Uhr wieder Wehen einsetzten. Noch ganze acht Stunden hatte die arme, tapfere Coco zu arbeiten bis auch Donna da war; zwar mit einem guten Geburtsgewicht, aber doch sehr erschöpft von der langen Geburt.

Coco hat alles ganz prima gemacht, ist ruhig geblieben und hat die Wehen tapfer ertragen, alle Welpen gut versorgt und pausiert, wo es ging. Am Mittwoch Nachmittag fiel der erste Nabel ab, sukzessive alle weiteren bis Donna am Freitag Vormittag ihren Nabel abgab.
28.7.2022 Dacapo hat einen sehr großen Suchradius, den er mit Ruhe und systematisch absucht. Duplo sucht auch sehr weit, quietscht aber mehr, D´accord hat einen kleinen aber sehr energischen Suchradius.

2.8.2022 Coco ist von Anfang an ganz vertrauensvoll gewesen. Zwar wollte sie die ersten Tage zügig zurück zu den Welpen, war aber nie gestresst, wenn sie draußen Geschäfte erledigte. Mittlerweile geht sie schon wieder länger als 20 Minuten spazieren. Den Kopf frei bekommen und andere Sachen sehen……. Sechs bis sieben Mahlzeiten täglich gibt es für Coco und sie könnte noch mehr fressen!!

Die Welpen sind alle agil, kraftvoll und gut auf der Welt angekommen. Sofort nach der Geburt ging es ans Gesäuge. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Welpen aus dem Geburtskanal kommen bezüglich Muskeltonus, Aktivität, Lautstärke und Lebenswillen. Die beiden Hündinnen sind deutlich leichter, lassen sich aber nicht vom Gesäuge abdrängen. Die Kraft und der Wille ist bei allen gleich ausgeprägt. > In den ersten Tagen passiert meist nicht viel. Es wird getrunken und geschlafen und getrunken und geschlafen usw. Die Welpen sind mit ankommen und wachsen beschäftigt. Hat man die Kleinen in der Hand kann man aber schon die unterschiedlichen Temperamente fühlen. Auch der Wille , seinen Platz am Gesäuge zu erhalten und die Energie zum Andocken und der Saugakt an sich sind sehr individuell. Auch die Reaktion auf das Handling sind sehr unterschiedlich.

Das andere Augenmerk ist auf Coco: Das Gesäuge muss gepflegt werden, schnell sind die Welpenkrallen scharf und müssen gekürzt werden. Die Gebärmutter muss sich gut zurückbilden. Dazu ist Bewegung am hilfreichsten, einige kurze Spaziergänge mit steigender Dauer. Mehrmals täglich wird der Lochialfluss abgewaschen. Dann tut es mir immer leid, das schöne, lange, aber leider verfilzte Fell an der Rute und den Hinterläufen abschneiden zu müssen.

Mit der Namenssuche haben wir recht lange gebraucht. Auch die Auswahl und Verteilung auf die Welpen hat bis zur ersten Wurfabnahme am Samstag gedauert. Die Namen sollen gut zu rufen sein, eine schöne Bedeutung haben und oftmals sind sie assoziiert mit anderen Hunden, Pferden oder Menschen.

Dacapo, italienisch für: vom Beginn. Der Ausruf „Da capo!“ ist eine Beifallsbekundung durch das Publikum. Die Erstgeborenen sind immer etwas besonderes. Sie haben bei der Geburt das meiste zu leisten. Dacapo ist ein ganz gelassener, unaufgeregter Rüde, der auch alleine seine Suchrundendreht ohne in Stress zu verfallen (s.o.).

D´accord, französisch für: einverstanden, einer Meinung sein, in Ordnung. Das wünschen wir Herrn und Hund natürlich immer. D´accord ist recht willensstark, voller Power und sehr energisch und zielstrebig in allem, was er tut. Er ist sicher ein Hund, der gefordert werden muss, damit er sich nicht selbst Unterhaltung sucht, die er wahrscheinlich prima und sinnvoll findet, sein Besitzer aber vielleicht nicht.

Dante war ein Namenswunsch, den wir gerne übernommen haben. Da es sich um einen eher ruhigen und freundlichen Hund handeln sollte, hat der allerliebste diesen Namen bekommen. Natürlich hat er auch ordentlich Energie, ist dabei aber ein Seelchen von Hund. Dante Alighieri ist Verfasser der „Göttlichen Komödie“. Donar, war ein Namenswunsch aus Österreich. Es ist die germanische Bezeichnung für Thor, den Donnergott. Energie hat Donar auf alle Fälle reichlich und nie Zeit für Krallen schneiden, wiegen oder kuscheln. Aber zum Kuscheln haben wir aber alle Hunde noch überreden können.

Degas, Edgar Degas ist ein französischer Maler und Bildhauer, der vor allem für seine Portraits und Szenen von Ballett und Jockeys&Pferde berühmt wurde. Degas ist ein wirklich prima Hund, der kooperativ und freundlich erscheint. Er ist vom Verhalten her nicht besonders auffällig, sondern lebt sein Leben bis dato unspektakulär und entspannt.

Duplo, lateinisch abegwandelt für doppelt. Duplo ist kräftig und zielstrebig, manchmal dickköpfig bzw willensstark. Er hat auf der Stirn eine gebrochene –also doppelte- feine Blesse.

Dolce, italienisch, die Süße, die Sanfte. Wir hätten sie wirklich sehr gerne bei uns gehabt.

Dala, dieser Name fiel uns als allerletzter ein. Er erinnert an die schwedischen Dala-Pferde, auf Sanskrit bedeutet er Blütenblatt oder Klinge. Dala ist elegant, sehr agil und unternehmungslustig.

Donna, italienisch, bedeutet die Dame. Auch Donna war ein Namenswunsch. Soviel wie Donna zugenommen hat und sich durchsetzt scheint das Damenhafte derzeit etwas kurz zu kommen. Es wird sich hoffentlich wieder ändern. Donna ist etwas ruhiger als ihre Schwester und feingliedriger. Nach einigen Tagen fangen die Welpen an die Köpfchen zu heben. Mittlerweile wird nicht mehr nur gerobbt, sondern vier wackelige Beine tragen die Welpen zum Gesäuge. Bei Berührungen reagieren die Welpen nicht mehr nur mit Milchsuche. Was immer wieder faszinierend ist, sind die Träume der Welpen. Obwohl sie selbst noch gar nicht laufen können, jagen sie im Schlaf! Die Beinchen strampeln und es wird aufgeregt „gebellt“.


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DUPLO

9.8.2022


Die ersten zwei Wochen sind schon um. In der letzten Woche haben die Welpen unglaubliche Fortschritte gemacht. Vom hilflosen, unbeholfenem Würmchen haben sie sich alle zu kleinen Persönlichkeiten entwickelt, die ihren eigenen Kopf haben und die versuchen, ihre Interessen durchzusetzen.
Vom Köpfchen heben über die ersten wackeligen Schritte mit immer wieder umplumpsen zum jetzt zielgerichteten Losmarschieren so schnell die kurzen Beinchen tragen, alles wurde durchlaufen. Ich bin immer wieder hingerissen, wenn die ersten Interaktionen zu beobachten sind- zu den Geschwistern, zur , Mutter, zu uns Menschen. Es wird alles ins Maul genommen, manche zeigen schon ein schönes Beute-schütteln, nackte Haut gerne angenuckelt. Es wird gequietscht, gebellt, geheult, gebrummt, geknurrt. Entweder in der Kommunikation oder einfach aus Spaß bzw zum Trainieren. Im Traum wird gejagt und gerannt, die kleinen Beinchen strampeln ordentlich.
Jetzt sind die Augen schon geöffnet, aber die Sehfähigkeit ist noch recht eingeschränkt. Dennoch laufen die Welpen ganz instinktsicher durch die Wurfkiste und stossen nirgendwo an….. außer bei ihren Geschwistern, wenn es um den Wettlauf zur Milchbar geht.
Die ersten Welpen heulen schon mit mir, wenn ich Wolfsgeheul anstimme. Das ist so herzzerreissend, wenn man inmitten der Welpen sitzt und sie mit einem zusammen Heulen.
Ab und zu spiele ich den Welpen eine Geräusch CD vor. Hierauf sind diverseste Geräusche über Feuerwehr, Silvester, Gewitter etc. Auch wenn solche Geräusche später in einem anderen Kontext stehen (Luftdruckveränderungen bei Gewitter, Feierlaune zu Silvester etc), erfolgt doch schon ein bisschen Gewöhnung an die akustischen Eindrücke. Die Feuerwehrsirene gibt es jeden Samstag mittag live von der gegenüberliegenden Straßenseite!
Coco versorgt ihre Welpen ganz selbständig. Sie geht in die Wurfkiste zum Säugen, wenn sie es für nötig hält und putzt die Kleinen sorgfältigst sauber. Mittlerweile wachen die Welpen aber auch außerhalb der Trinkzeiten auf und gehen dann zum pieschern aber artig an die Ränder der Kiste. Gemeinsam mit dem täglichen Wiegen erfolgt die Pediküre, damit die scharfen Krallen nicht Cocos Gesäuge zu sehr strapazieren. Wenn alle Welpen satt sind, bleiben sie gemütlich bei Mama eingekuschelt liegen bis Coco dann mittlerweile ihren Schlafplatz vor der Wurfkiste einnimmt. Oma Allegra darf auch schon gucken kommen, nach zehn Tagen hat sie die Erlaubnis bekommen. Mittlerweile guckt Coco nur noch komisch, wenn sie ihr Futter in Gefahr sieht. Davon kann sie nach wie vor nicht genug bekommen. Neben dem normalen Trockenfutter gibt es täglich Fleisch und Quark oder ähnliches.
Hundeeinzelbilder Stand:12.8.2022

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Dante
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Duplo


19.8.22 Die letzte Woche ist wieder wahnsinnig viel an Entwicklung geschehen. Die Augen haben sich geöffnet; anfangs sind kleine Schlitze zu sehen, dann wird es über mehrere Tage immer mehr, bis die Augen komplett offen sind. Mit bläulichen Augen starren die Welpen noch immer fast blind vor sich hin, bis sich innerhalb weniger weiterer Tage dann die Sehfähigkeit einstellt. Mittlerweile wird alles beguckt, den Menschen ins Gesicht geschaut und der Beute nachgelaufen.

Die Motorik ist mittlerweile vergleichsweise hervorragend. Die erste Motorik, die sicher klappt, ist das Wedeln. Ständig gehen die kleinen, noch wurstig dicken Ruten hin und her. Auch hier gibt es unterschiedliche Ausprägungen, wie oft im Spiel und in der Erkundung das Wedeln eingesetzt wird. Bei allen gleich stark ausgeprägt ist das Wedeln aber, wenn man sie freundlich anspricht und dabei am besten direkt bei ihnen auf dem Boden liegt. Dann bricht eine Riesenfreude bei den Welpen aus und man wird stürmisch begrüßt und beklettert. Die Entwicklung der Rutenbemuskelung ist wirklich faszinierend: diese für das Überleben der Welpen wirklich nicht wichtigen Muskeln der Rute sind der erste Körperbereich der Welpen (mal abgesehen vom Maul für die Nahrungsaufnahme), der hervorragend ausgearbeitet ist. Beim Trinken sind die ausgesprochen kräftigen Ruten so angespannt und vibrieren vor Erregung. Sicherlich wird die Rute auch zum Ausbalancieren der Bewegung benutzt, aber die Entwicklung der Muskulatur zur Fortbewegung dauert viel länger und setzt später ein.

Das ganze Spielen ist anfangs noch so lustig unbeholfen. Anfangs gibt es keinen direkten Weg zum Ziel, immer ist mal ein Bein unkoordiniert und man kippt um oder bekommt zumindest bedrohlich Schlagseite. So läuft eine geplante Attacke auf ein Geschwister auch mal ins Leere. Auch die weit aufgesperrten Mäuler verfehlen anfangs so oft ihr Ziel und landen knapp daneben. Aber Übung macht den Meister und die Kleinen sind unermüdlich dabei zu üben, neue Bewegungsabläufe immer wieder zu wiederholen. Besonders witzig ist es, wenn „aus Versehen“ neue Bewegungen dazu kommen und die Welpen anfangs überrascht sind und dann aber ständig das neu Erlebte wiederholen. So beim ersten Galoppieren: zufällig haben sie diesen neuen Bewegungsablauf eingebaut und dann wird eine Zeit lang ständig galoppiert.

Die ersten Ausflüge außerhalb der Wurfkiste haben schon stattgefunden. Das Zimmer wird ziemlich schnell bis in die letzte Ecke erobert. Dieser Wurf ist sehr explorativ. Was man schon die ersten Tage beim Suchen nach dem Gesäuge sehen konnte, zeigt sich auch jetzt wieder: Die Welpen ziehen mit einer bemerkenswerten Selbstverständlichkeit und Selbstsicherheit sehr weite Kreise und legen sich auch einzeln einfach irgendwo hin, um zu schlafen. Trotz all ihrer Selbständigkeit haben alle auch den Bezug zum Menschen, der uns sehr wichtig ist. Im Welpenzimmer kommen schnell verschiedene Untergründe zum Einsatz: neben der obligatorischen Zeitung und den Laken, jetzt der Holzboden und die Fliesen in der Küche, dem nächsten Raum. Außerdem überwinden sie Lego-Platten, Balancekissen mit und ohne Noppen, Folien und Hundebetten mit Styroporkugelfüllung. Mit drei Wochen ist die Erklimmung dieses „Berges“ noch eine echte Herausforderung! Drei Wochen später sind die Kleinen mit einem Satz drauf und verteidigen von oben ihr Revier. Ein großes Angebot an verschieden taktilen und haptischen Eindrücken schult nicht nur grundsätzlich, sondern fördert die neuronale Vernetzung… wie auch bei Kindern. Überhaupt lässt sich ganz vieles aus der Kindesentwicklung, -förderung und –erziehung auf den Welpen übertragen und umgekehrt. Letztendlich sind wir halt alle Säugetiere.

Die ersten Spielsachen sind sehr leicht und gut zu fassen, damit auch schnell stolz durch die Gegend getragen werden kann. Das Beute schütteln wird jetzt perfektioniert. Schon früh in der Wurfkiste wurde nach einigen Tagen geschüttelt, gerne Mamas Rute, aber meist war die Bewegung da noch so unkoordiniert, das der kleine Welpe selbst mehr durch die Gegend flog als das Objekt der Begierde. Welpen beobachten ist einfach herrlich!!!

Um die Welpen früh zu fördern, haben wir sie nicht irgendwo abgeschirmt, sondern mit im Wohnbereich. Natürlich können wir die Zimmertür schließen, aber so lernen sie verschiedene Haushaltsgeräusche schlafend im Unterbewußtsein von Anfang an kennen. Staubsauger und co sollten also keine Probleme darstellen. Auch ein lautstarker Streit zwischen den Kindern weckt keinen Welpen auf. Immer mal leichte Reize und dazwischen viel Ruhe sind ganz wichtig für die Entwicklung- gerade in den ersten drei Wochen.

Öffnet man den Welpen eine neue Tür, wird jeder Raum in kürzester Zeit mit Beschlag belegt. Dieser Wurf ist so wenig zu beeindrucken und so schnell im Akzeptieren von neuen Reizen, dass es zur Herausforderung der Kreativität wird, sich immer wieder neue Dinge und Situationen auszudenken, um weitere Anreize und damit Entwicklungsschritte zu schaffen. Auch sollten Welpen mal in für sie nicht ganz einfach zu lösende Situationen kommen. Wir versuchen, den Welpen dann die Möglichkeit zu geben, Probleme selbständig zu lösen. Das ist wichtig, um später selbstsichere und selbstbewusste Hunde zu haben. Auch müssen die Welpen immer mal Frustrationen erleben, was ganz automatisch beim Säugen passiert, um im Erwachsenenalter eine gute Frustrationstoleranz zu haben und nicht wegen jeder Kleinigkeit auszuflippen.

Mit vier Wochen sind die Welpen ins Erdgeschoss gezogen. Hier sind die Böden strapazierfähiger, es gibt mehr freie Fläche und die Kleinen können bei geöffneter Tür selbst in den Garten laufen. Wir behalten die Welpen bewusst nachts im Haus, da wir der Meinung sind, dass diese enge Verbundenheit und das Familienleben sich auch für später bewährt.

Immer wieder zeigen sich die unterschiedlichen Charaktere. In diesem Wurf ist Dante der Ober-Wedler ständig geht seine Rute hin und her, Dala überschlägt sich fast immer vor Freude, Donna ist eher distinguiert zurückhaltend, Dáccord beobachtet erst und haut sich dann voll rein, Degas, unser kleiner wuscheliger Eisbär, ist immer fröhlich erkundend unterwegs, Dacapo ist immer mittenmang ohne exaltiert zu sein, Donar weiß genau, was er will und Duplo ist der unternehmungslustigste, nach dem Motto „wo steht das Klavier“.

Auch ihre Reaktionen auf aus ihrer Sicht gerade unpassendes Handling ist sehr unterschiedlich, manche sind nur unwirsch, andere versuchen sich zu entziehen, andere knurren und manche meinen, ihre Zähne einsetzen zu dürfen. Hier setzt schon Erziehung ein und wir nehmen uns ein Beispiel an der Hundemutter, die vieles völlig unaufgeregt ignoriert und nur selten kurze, klare Ansagen macht. Sehr beeindruckend ist es, wie Welpen es verstehen, wenn man selber canines Verhalten nachahmt. Duplo war immer –seinem Temperament geschuldet- etwas unvorsichtig in meinem Gesicht, als er dann eine Schramme auf der Lippe verursachte, habe ich ihm halb im Affekt auch in diese Nase „gebissen“. Und –zack- schafft er es , sich manierlich zu benehmen und die Zähne nicht mehr zum Einsatz kommen zu lassen.

Die Aggression gehört zum normalen Verhaltensrepertoires eines jeden Hundes. Insofern sollte man sie nicht unterdrücken sondern nur in geordnete Bahnen lenken. Mit viereinhalb/ fünf Wochen müssen die Welpen lernen, nicht in die Klamotten sondern in Spielzeug zu beißen um wilde Spiele zu machen. Was in dieser Phase sehr wichtig ist, ist das Lernen vom Ab- und Anstellen. Ein Welpe muss lernen, auch aus dem wildesten Spiel heraus stoppen zu können und lieb zu sein. Diese Übungen bauen wir bis zur Abgabe der Kleinen immer wieder ein…. Bei manchen mehr, bei manchen weniger häufig.

 

2.9.2022 Nach anfangs mit drei Wochen nur zwanzig Minuten draußen sind die Welpen jetzt bei dem herrlichen Wetter den ganzen Tag draußen. Morgens zwischen 5.00 und 6.00 Uhr gibt es nach schnellem Pischern schon draußen die Welpenmilch, danach geht es zum Schlafen aber wieder rein, bis um 8.30 Uhr die Sonne voll da ist. Zwischen 19.00 und 20.00 geht es dann zum Schlafen rein, um 22.00 Uhr zur letzten Mahlzeit wieder raus und zum in den Schlaf spielen wieder rein. Wenn ich nachts Lärm höre, geht es auch für die ganze Bande zum Pinkeln kurz raus, aber sie halten eigentlich schon wunderbar nachts durch. Morgens sind null bis zwei Seen zu finden, was wirklich wenig ist.

Ach so: und da dieser Wurf ja immer etwas frühreifer ist, haben die Welpen und ich gemeinschaftlich beschlossen, dass mit nicht mal fünf Wochen nicht mehr in der Wurfkiste genächtigt werden muss, sondern die Lager im Zimmer zum Schlafen genutzt werden können. Die Entscheidung war insofern gemeinschaftlich, dass die Welpen es unbedingt wollten und ich nach zwei nervenraubenden Abenden aufgegeben habe. Auch hier zeigte sich die Beständigkeit und Ausdauer dieser D-Wurf Welpen im Verfolgen ihrer Interessen.

Mittlerweile ist fast täglich Besuch hier. Neben Sieggard, ihren Kindern und dem großen Bruder Bravo, die ja von Anfang an häufig da waren um zu helfen, standen natürlich alle Welpeninteressenten in den Startlöchern und konnten die ersten drei Wochen, die wir den Welpen und der Hündin für Ruhe und Hygiene zugestehen, kaum abwarten. Wir haben das Riesenglück –natürlich neben den eigenen Kindern, die aber schon zwischen 11 und 19 Jahren alt sind- die weltbesten Welpenkuschler als Nachbarn zu haben: Vier blonde Kinder zwischen vier und neun sind fast täglich bei uns. Diese Kinder sind für einen Züchter ein Riesenglück: sie sind so liebevoll und umsichtig mit den Welpen und spielen alle Facetten ab von sanft bis raufend, von kuscheln bis zergeln, mal laut, mal leise. Sie haben meistens das perfekte Gefühl, was gerade passend ist. Die beiden älteren Jungs waren schon beim C-Wurf häufige und gern gesehene Besucher.

Am 29.8.22 war die zweite Wurfabnahme. So weit war alles fehlerfrei, lediglich Duplos Weiß auf der Nase sollte noch weniger werden, damit es nicht zum Zuchtausschluss führt. Außerdem war am Montag mal ein kühlerer Tag mit Nieselregen. Die Welpen haben dann ihren Indoor-Spielplatz entdeckt. Tunnel und Höhlen wurden mit in den Stall genommen und in kürzester Zeit war alles untersucht, entdeckt und für gut befunden. Nochmals andere unebene, da Kopfstein gepflasterte Untergründe, zusätzlich Gitter und Plastikabdeckungen, die ordentlich Krach beim Betreten machen, bieten neue Eindrücke, Einbauten neue Anregungen zum Verstecken und Jagen spielen. Die Tellerschaukel, die bei den anderen Würfen immer der Hit war, wurde bisher leider wenig bespielt. Jetzt ist das Wetter wieder hervorragend, aber der Stall wird weiterhin gerne als Toilette genutzt.

Die samstägliche Feuerwehrsirene um 12.00 Uhr gehört für die Welpen zum normalen Alltag, ebenso die Pausen des Postboten, der sich gar nicht von den Welpen losreißen kann. Am Mittwoch konnten die Welpen dann mal die Müllabfuhr live erleben: ein Riesengefährt, laute Geräusche, Knallen und Piepen und dann furchtbar nette Herren in orangenen Anzügen, die total interessanten rochen….ein Erlebnis für alle Sinne. Auch hier wieder Welpen als Draufgänger und Beobachter zu erkennen.

Wie immer haben wir ordentlich verfressene Welpen. Grundsätzlich sind mir verfressene Hunde viel lieber. Sie sind einfacher zu erziehen und besser zu motivieren. Ich stelle lieber das Essen vom Tisch, als den ganzen Tag mit einem vollen Napf hinter dem Hund herzulaufen. Bei uns teilen sich die Welpen die Näpfe. Das machen wir schon immer so und mittlerweile git es eine  Studien, die besagt, dass Welpen, die nicht separat aus einzelnen Näpfen gefüttert werden, sozial verträglicher sein sollen.


 

Hundeeinzelbilder Stand:22.8.2022

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Dacapo
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Daccord
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Dante
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Degas
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Donna
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Duplo


Hundeeinzelbilder Stand 2.9.2022

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DACAPO
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DACORD
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DALA
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DANTE
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DEGAS
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DONAR
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DONNA
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DUPLO


6. Woche

Die Entwicklung geht jetzt mit riesigen Schritten weiter. Die Bewegungsradien werden immer größer, alles wird erkundet, beschnüffelt, ins Maul genommen, beobachtet. Jetzt sind aus den kleinen Fressmaschinen schon richtige Hunde in Taschenformat geworden. Ein recht gleichmäßiger Wurf mir lauter Einzelpersönlichkeiten ist entstanden.

Degas ist der Schreihals der Bande immer am lautesten protestierend, wenn er nicht freien Zugang zu Haus oder Vorplatz hat. Andererseits ist er derjenige, der unbedarft und komplett alleine weite Kreise zieht. Bei Ausflügen oder Freilauf ist eigentlich immer er derjenige, der als letztes hinterher trudelt oder gesucht werden muss. Dann spielt oder untersucht er ganz vertieft irgendwelche Dinge und die Abwesenheit seines Rudels stört ihn überhaupt nicht. ….

Dante ist nach wie vor ein furchtbar freundlicher Hund zu Menschen, der ganz unaufgeregt sein Ding macht und seine Interessen innerhalb des Rudels durchsetzt. Es ist bezaubernd, wie er sich freuen kann, wenn er freundlich angesprochen wird.

Dàccord hat immer die Übersicht. Er beobachtet alles sehr genau, ohne dabei unsicher zu sein. Wenn er beschlossen hat, dass sich der Einsatz lohnt, ist er mittendrin und voll dabei. Er lässt sich von keinem seiner Geschwister die Butter vom Brot nehmen und setzt seine Interessen sehr rigoros durch. Meistens ist er beim Durchzählen der dunklen Welpen derjenige, der fehlt, da er seine Anwesenheit nicht als nötig erachtete.

Dala ist ganz im Gegensatz dazu immer bei einem. Sie weiß genau, wer das Futter bringt und wo es zubereitet wird. Die Küche ist ihr Lieblingsort. Sie scheint auch eine innere Uhr zu haben, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Gegen ihre Brüder weiß sie als kleinste sich sehr gut durchzusetzen. Sie hat eine spezielle Wurftechnik, um die schweren Jungs umzuhauen. Dala hat unglaublich viel Energie, Fröhlichkeit und Biss beim Spielen. Bei Zergeleien ist sie immer vorne dabei, zieht auch ihre Brüder durch die Gegend. Legendär ist ihr Kampf mit dem Küchenvorhang…. Da sie immer sehr aufmerksam ist, ist sie meist die erste, die wach ist und die letzte, die schlafen geht.

Donar ein sehr hübscher Rüde, der gerne an allem teilnimmt und mit einem Riesensatz in seine Beute fliegt, vorzugsweise mit Anlauf in Hosenbeine und dem, was da drunter ist. Wenn einer mit nem Riesensatz angeflogen kommt ist es fast immer Donar. Andererseits kann er, wie alle aus dem Wurf, sehr gut und tiefenentspannt kuscheln. Das An- und Abstellen und das Wechseln von wildem Spiel zum Kuscheln klappt mittlerweile schon bei allen prima.

Donna steht ihren Brüdern an Gewicht nichts nach. Sie muss nicht immer an allem teilnehmen, kann auch mal früher schlafen gehen und ist andererseits auch voll in Spiel und Unternehmungen dabei. Im Ganzen die Ruhigste aus diesem quirligen Wurf, die aber genauso austeilen kann und sehr unwirsch wird, wenn sie mit irgendwas nicht einverstanden ist.

Dacapo erobert mit seinem süßen Blick immer alle Herzen. Mittlerweile ist er einer der auffälligsten im Wurf. Immer vorne dabei, immer unternehmungslustig, immer am zergeln. Außerdem sehr ausdauernd im Durchsetzen seiner Interessen. Coco muss ihm derzeit immer mehrere Male sehr deutlich sagen, dass wirklich nicht getrunken werden darf. Er kommt immer wieder an, macht bezaubernde Ohren und versucht auf die entzückendste Weise, doch einen Schluck Milch zu bekommen.

Duplo ist der Knaller in diesem Wurf. Er hat unglaublich viel Energie, was sich auch schon in seiner Körperspannung zeigt. Er hat einen unerschütterlichen Beutetrieb und muss den auch mindestens drei Mal täglich intensiv ausleben. Morgens, mittags und abends muss richtig doll gezergelt werden, erst dann ist die Welt in Ordnung. Wenn man ihm das zugesteht, ist er danach ein wunderbar ausgeglichener Hund. Aber ausmisten muss sein!!! Trotz seiner Energie und seines Triebes ist Duplo ein zartbesaitetes Seelchen, sehr verschmust, äußerst freundlich und bei härterem Durchgreifen leicht zu beeindrucken. Also gar nicht so ein harter Kerl, wie er auf den ersten Blick erscheint….auch wenn er bei uns den Spitznamen „Pluto“ trägt.

Mittlerweile ist das gesamte Welpenareal bis in die hinterste Ecke erkundet. Der Stall bietet bei schlechterem Wetter herrliche Tobe-Möglichkeiten mit Kartons, Europaletten, Gittern, einem „Bälle“-Bad aus PET Flaschen, von oben hängenden Socken und einer Tellerschaukel. Anfangs war ich etwas enttäuscht, dass die Schaukel nicht so angenommen wurde, aber ein Regentag mit mehr Aufenthalt im Stall entfachte die Begeisterung auch dieser Welpen für das Schaukeln. Anfangs hängt sie so flach, dass bei Betreten gleich Bodenkontakt besteht, aber je sicherer die Welpen werden, umso höher wird sie gehangen. Mittlerweile hängst sie nur noch durch, wenn mindestens vier Brocken auf ihr sitzen.

Glücklicherweise haben wir derzeit sehr viel Platz um uns herum, so dass die Welpen auch anfangs kleine Ausflüge auf den Hofplatz, die angrenzende Koppel oder unseren eigentlichen Garten machen können. Zum Wäsche aufhängen kommt die ganze Bande wie eine Entenschar hinter mir her gewackelt. Das Gewusel ist eh immer witzig, geht man vorne weg, folgt eine Entenschar, hat man aber die Futternäpfe in der Hand ähnelt das Bewegungsmuster eher einem Fischschwarm, alle in absolut synchronem Bewegungsablauf.

6.9.22 Heute war unser „Mobilitätstag“. Familie Heckt musste mit den Motorrädern anreisen. Danach mussten sie in voller Montur inklusive Helm die Welpen knuddeln (waren auch nur 23 Grad). Wie schön, dass ich solche Welpenkäufer habe... Anschließend gab es direkt neben den Maschinen bei laufendem Motor und vorsichtigem Aufheulen lassen das Futter. Alle sind Motorradfans! Und wieder habe ich mir nichts ausgedacht, was die Welpen ans Limit bringt: Keiner war beeindruckt, keiner musste getröstet oder behutsam an Sachen heran geführt werden! Unsere Kreativität bleibt gefordert! So sehr ich mich darüber freue, so unerschrockene Welpen zu haben, so sehr gerne wäre ich als Züchterin diejenige, die sie beim Lösen von Problemen begleitet und ihnen Lösungsmöglichkeiten aufzeigt. Früher oder später kommen alle Welpen mal ans Limit ihrer Forschheit und dann wäre es gut, wenn sie bereits von zu Hause aus Skills und Taktiken hätten, Probleme zu lösen. Wenn Welpen nie vor für sie alleine unlösbare Probleme gestellt wurden, ist das Loch, in das sie bei der ersten negativen Situation fallen umso größer und die Reaktion umso heftiger.

Abends gab es zum Abschluss noch eine kleine erste Autofahrt. Fünf Minuten um die Koppel rum: kein Kotzen, etwas Gejammere, neugierige Blicke aus der Scheibe…...problemlos. Und Mama Coco natürlich immer dabei.

7.9.22 Eigentlich bin ich ja auch Frühaufsteher, aber die Energie, die die Welpen morgens um 5.00 Uhr schon an den Tag legen, übersteigt dann doch zunehmend meine morgendliche Energie. Also gibt es ab jetzt Spaziergänge vor dem Sonnenaufgang: Dafür stapfen wir mitsamt Coco über den Hofplatz, dann den für die Welpen derzeit noch ordentlichen Anstieg (in Wirklichkeit ist es ein Hügelchen) zum stillgelegten und mittlerweile ordentlich hoch bewachsenem Paddock hoch, auf der anderen Seite wieder runter und über ein Stückchen Koppel zurück. Alle sind glücklich: die Welpen haben ordentlich was erlebt und können schnell wieder schlafen gehen und ich hab ein bisschen morgendliche Ruhe…

8.9.22 Unser zweiter frühmorgendlicher Spaziergang war dann nicht ganz so reibungslos. Degas (wie immer siehe oben) meinte erst einmal hinterher trödeln zu müssen. Derweil ist die Grossmutter Allegra wieder zurück ins Haus gelaufen (mittlerweile findet sie die Welpen nur noch anstrengend und frech. Aber die Kleinen lernen ein perfektes Unterwerfen bei Angeknurrt-werden). Degas hinter ihr her, die Treppe war aber geöffnet… Also die ganze Bande zurück, Degas einsammeln und alle wieder voller Saft und Kraft los. Donar meinte dann, wieder mal einen Flieger mit spitzen Zähnen in die Waden machen zu müssen. Im Affekt hat er dann ein ordentliche Zurechtweisung bekommen und Duplo gleich mit, weil er im anderen Hosenbein hing. Donar hat es hingenommen, sich geschüttelt und dann die Geschwister geärgert. Duplo, mein Sensibelchen, ist kehrt marsch zurück und hat unterm Auto (ein Lielingsspielplatz!) gewartet. Also alle wieder zurück, Duplo einsammeln, ihn durchknuddeln, ein Stück auf dem Arm tragen und wieder los für alle. Ein wenig stringenter Spaziergang.

Bestrafungen für Hunde werden ja mitunter sehr kritisch gesehen. Es gibt die 3-Sekunden-Regel, die besagt, dass Hunde (oder Säugetiere allgemein) Handlungen nur innerhalb von drei Sekunden als Folgen ihres eigenen Verhaltens sehen. Also muss man blitzschnell sein oder aus dem Affekt handeln. Wenn ein Welpe mit seinen Zähnen in meinem Gesicht nicht vorsichtig ist, schnappe ich ihm auch dezent in die Nase. Es ist immer wieder erstaunlich, wie selbstverständlich solche Ansagen in Hundemanier von den Welpen akzeptiert und verinnerlicht werden. Die Zähne habe ich nie wieder im Gesicht und sich freuen und lecken geht ganz zärtlich.

Mittwoch und Donnerstag sind meist ruhige Tage, da Sieggard in Homeoffice  und meine Mutter dann Welpenaufsicht habe, wenn ich arbeiten muss (der Jahresurlaub ging dennoch für den Wurf drauf). Als Besucher sind dann maximal unsere Nachbarjungs da. Diese Ruhetage sind durchaus willkommen für die Entwicklung der Welpen.

9.9.22 Heute war leider ein Migränetag, also nochmals ruhig für die Welpen. Aber mit ganz viel Gekuschel, da ich auf der Couch im Welpenzimmer lag und Reih um jeder bei mir kuscheln konnte. Also: im-Bett-schlafe-lernen auch erledigt. Ich selber habe kein Problem damit, wenn meine Hündinnen morgens zum Kuscheln ins Bett kommen. Ich denke, es genießen eher alle Seiten. Es sei denn, sie sind läufig oder extrem am Haaren. Da sie nur auf Kommando ins Bett kommen dürfen, werden Verbotszeiten problemlos akzeptiert. Ich habe auch noch nie einen Hovawart gehabt, der im Bett hätte schlafen wollen…viel zu warm. Für Welpen hingegen ist das Kontakt-Kuscheln und Kontakt-Liegen essentiell. Auch hier kann man am ursprünglichen Wolfsverhalten lernen: kein Rudelmitglied wird ausgeschlossen, alle liegen eng beieinander. Andernfalls wären sie auch dem Tod geweiht. Die Welpen haben, wenn sie von uns kommen, noch nie alleine schlafen müssen. Um eine intensive und für den Welpen verlässliche Bindung zum neuen Besitzer aufzubauen, ist das Kontakt-Liegen die allerbeste Möglichkeit.

10.9.22 Heute war wieder Action angesagt. Sieggard, Lasse und Tamme waren da. Viele helfende Hände, so dass wir einen Ausflug planen konnten. Zehn Minuten Autofahrt, das unerschrockene Erobern des Areals in Grebin und anschließend eine Rückfahrt mit überwiegend schlafenden Welpen. So kurze Sequenzen bringen so viele neue Eindrücke für alle Sinne und sind so erschöpfend für die Welpen. Die Zeitdauer und Intensität der Unternehmungen versuchen wir, dem Entwicklungsstand und der Stresstoleranz der Welpen allgemein und individuell anzupassen. Wer kaputt ist, kommt auf den Arm, wenn die Geschwister noch weiter toben wollen. Außerdem gab es heute das erste Mal die Halsbänder um. Das ist immer ein Gewusel und Gekratze, dann wird gespielt und alles scheint vergessen und plötzlich juckt es wieder fürchterlich…ein herrliches Schauspiel.

11.9.22 Zu Besuch waren heute Flummi-Kinder: wunderbare und liebevolle Kinder mit ordentlich Energie, die sich hüpfend entlud, beide sehr klein (4 und 5 Jahre alt), die Jüngste hat den Besuch verschlafen… Mit so kleinen Kindern und so großen Welpen hat man doch immer Sorge, dass das Welpenrudel übermütig wird. Dann müsste man die Welpen einzeln oder zu zweit zu den Kindern nehmen. Meine Welpen waren aber gerade eingeschlafen, so gab es ein Anfreunden im Schlaf, ab und zu ein müdes Erwachen mit halbherzigem Spielen und freundlichem, vorsichtigem Geknabber. Für alle Seiten ein erfolgreicher Besuch: Welpen liebevoll gekuschelt und Kinder heil geblieben.

Unsere Hof- und Gartenausflüge gehören jetzt zum täglichen Standard und es gibt überall Neues zu entdecken. Wie immer wurde Degas verloren, aber irgendwann kam er fröhlich und selbstverständlich wieder angetapst. Außerdem gab es heute das erste Mal Kekse für die Welpen. Auch hier gibt es die gierigen, die nur ans Fressen denken und richtig böse werden, wenn ein Geschwister zu nahe kommt. Dann die Schlauen, die ihre Beute weit weg in Sicherheit bringen und in Ruhe fressen und Dante, der sich eigentlich mittendrin aber hinter dem Hundekorb versteckte und unentdeckt futtern konnte. Dass ich mit meiner Hand ihre Beute anfasse, müssen die Welpen akzeptieren lernen. Andernfalls mache ich ihnen unmissverständlich klar, dass Mensch sich die Beute angucken darf und sie aber auch mit Sicherheit zurückgibt.

Als neues Spielzeug kam heute die Dressurangel zum Einsatz. Ein Spielzeug, das zur Grundausrüstung eines Welpenbesitzers gehören sollte. Einfach gebaut: ein ca 1,5 m langer Stab, daran ein ebenso langes Band und ans Ende eine Lappen geknotet. Ein unglaubliches tolles Spielzeug, um die Schnelligkeit, den Beutetrieb und das Reaktionsvermögen des Welpen zu schulen und um ihn mit wenig eigenem Einsatz müde zu bekommen. Außerdem kann der Welpe mit seiner Beute nicht abhauen, sondern man kann ihm darüber wunderbar beibringen, das Spielzeug zum Besitzer zu bringen. Auch hier fangen wir mit langsamen, kurzen Sequenzen an, die schnell zu Erfolgserlebnissen führen und steigern dann die Intensität und Dauer.

Während ich dies schreibe, liegt die ganze Welpenschar –Frau Gertig, eine sehr erfahrene Züchterin und Hundekennerin, sagte immer die ganze „Welpenpracht“- zu meinen Füssen, träumt, streckt sich mal und schläft so ganz vertrauensvoll …. Was für ein Glück!!!


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